Das Leben ist Veränderung
Schon einmal gehört und dir gedacht: ja, kann sein, finde ich aber schwierig. Mag ich nicht. Und gerade die vergangenen zwei Jahre waren von ständigen Veränderungen unseres vertrauten Lebens geprägt.
Veränderung heißt, sich auf Neues, Unbekanntes einzulassen und das gefällt einem Teil von uns gar nicht. Ich denke, es sind unsere Gedanken, unser wunderbares analytisches Gehirn, das Veränderung nicht mag. Es versucht uns nämlich zu beschützen, unser Überleben zu sichern. Dafür berechnet es automatisch alles, vergleicht, bewertet und kommt zu Ergebnissen. Jeder neue Schritt scheint ein Risiko und will gut überlegt sein. Das Vertraute scheint sicher. So soll es bleiben.
Wenn wir uns die Natur und alles auf der Welt ansehen, das ohne unser Zutun funktioniert, da ist Veränderung die Konstante. Jeder Tag beginnt neu und anders als der vorherige, Pflanzen wachsen oder verwelken und kommen im Frühjahr wieder. Alles verändert sich ständig. Wir sind heute anders als gestern und morgen. Die Natur scheint sich vor Veränderung nicht zu fürchten. Es gibt einen eingespeicherten Plan in den Pflanzen und Tieren, den sie verfolgen. Sie sind für ihr tägliches Tun gerüstet.
Und wir? Auch wir sind für das Leben und alles, was es bringt, ausgerüstet. Klingt das jetzt idealistisch und gar nicht realistisch? Ja, es passiert viel jeden Tag und vieles davon macht den Eindruck, als wäre es nicht bewältigbar. Zu viel, zu furchtbar, zu übermächtig. Und dennoch scheinen wir einen Ort in uns zu haben, von dem aus wir immer wieder aufstehen können. Anders ist es nicht erklärbar, dass wir weiterleben, dass die Freude zurückkommt und wir neuen Sinn und Lebenskraft finden. Wir sind Teil dieser Welt und mit ihr verbunden. Erneuerung wie in der Natur passiert auch in uns, jeden Tag.
Alles ist menschliche Erfahrung und wir Menschen sind dafür gebaut. Sydney Banks hat das treffend beschrieben:
“If the only thing, people learned was not to be afraid of their experience, that alone would change the world” Sydney Banks
Auf Deutsch übersetzt:
“Wenn die Menschen nur eine einzige Sache lernen würden, nämlich sich vor ihrer eigenen Erfahrung nicht zu fürchten – das alleine würde die Welt verändern” Sydney Banks
Wenn wir das tief in uns spüren, dass uns nichts passieren kann, dann können wir einfach Leben und Veränderung zulassen.